Dienstag, 12. November 2013

Mister Start up - Funkstille Tag 4

An diesem morgen wachte ich auf und fühlte mich traurig. Eine von diesen riesigen Traurigkeiten, die einen fest im griff haben, wie die Ringer aus dem russischen Olympiateam.

Ich wusste ja, dass die Trauer kommen würde, aber dachte, sie wäre bescheidener und würde weniger Raum einnehmen. Es war erst Mittwoch und bis Freitag wollte ich in jedem fall durchhalten. Natürlich war es eine halbwegs willkürliche Festlegung - halbwegs deshalb, da ich jetzt bereits wusste, dass ich es nicht beenden würde, ihm aber eine Funkstille bis "gegen Wochenende" angekündigt hatte.
Ein "bis ich zuende nachgedacht habe" wäre sinnvoller gewesen. So einen Fehler würde ich nicht noch einmal machen.

Obwohl... WÜRDE?! So einen Fehler MACHE ich nicht mehr. Verdammt. Liebe kennt keinen Konjunktiv.. Das sollte ich langsam mal geschnallt haben.

Auf dem weg zur Arbeit laufe ich (morgens um acht) in zwei bummsvolle junge Männer. Die haben Freude, denke ich. Wärend die beiden ihr Bier in sich hineinschütten begnüge ich mich mit Kaffee und zähle die Tage und Nächte, bevor ich mich bei Mister Start up melden kann ohne komplett das Gesicht zu velieren. Vielleicht sollte ich am Wochenende auch tanzen gehen. Oder trinken. Oder beides. Und dann auch bummsvoll durch die Strassen laufen. Aber das passt nicht zu mir. Also werde ich es lieber lassen. Die betrunkenen schunkeln hinter mir her, während ich versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Ich könnte die beiden ja nach ihrer Meinung fragen.. Na... Lieber nicht.

Gegen abend ist die Traurigkeit noch immer nicht weniger. Auch die Unruhe wird immer größer - und ich immer Kleiner. Dass der Bus, den ich heute nehmen musste direkt bis zu ihm fährt tat sein Übriges. Abwarten ist doch Scheisse. Eigentlich will ich das gar nicht.

Ich weiß doch genau, was ich will. Und wenn ich das habe, dann wird es besser. Ganz sicher.

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