Dienstag, 28. Januar 2014

Marc - Melkfett und Imperativ

Wie ich bereits erwähnt hatte, schreibe ich bei Finya keine Männer an - ok, ich gebe zu, selten tue ich das. Wenn ich es tue, dann ist es meist fernab von Erfolg.

Manchmal ist es natürlich blöde, weil dadurch Männer durch die Lappen gehen, die brauchbares Material wären, aber kein Konzept ist ohne Schwund. Damit habe ich mich abgefunden.

Im fall von Marc war es allerdings anders. An dem hatte ich wirklich nicht sonderlich großes Interesse. Und ich zweifelte daran, ob er bei Gegenüberstellung Interesse an mir hätte.

Er war Ernährungsberater. Sowas passt nicht gut zu mir. Sicher würde der mir die Kohlenhydrate abwiegen und mich vor jedem essen erstmal dreimal um den Block laufen lassen. Schönen dank auch.

Leider war er kaum abzuwimmeln. Das war ein Problem. Aber ein größeres Problem war, dass er etwas schlicht war. Nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen. Außerdem war sie stimme schlimm. Wirklich SCHLIMM! Andauernd schickte er sprachlichnachrichten und immer mauerte sich mir dabei die Gebärmutter zu. Ekelhaft.
 
Er säuselte dann so Dinge in sein Handy, wie:

Ich würde dir sehr gerne aus einem Buch vorlesen!

Ekelhaft. Es war so ekelhaft. Zudem hatte ich den Verdacht, dass lesen eh nicht so sein Ding sei.

Grammatik auch nicht. Es lag nicht in seinee Natur einen grammatikalisch richtigen Satz zu verfassen. Und es war so sehr nicht Seins, dass es mir quasi körperliche Schmerzen bereitete. Er schrieb Dinge, wie: nehm mich mit! Geb mir das doch! und ich wunderte mich, wie das deutsche Schulsystem scheinbar so eklatant Versagen konnte. Er behauptete, studiert zu haben. Vorstellen konnte ich mir das nicht.

Was findest du heiß an Männern?

Gute Grammatik und viele Bücher!

Den Hinweis verstand er nicht. Er sah sich als beste Besetzung. So ist das meist mit den Dummen, sie merken es nicht. 

Zu allem Überfluss war der noch dreißig Zentimeter größer als ich. Zwerge sind zwar auch nicht so meins, aber jemand, der fast zwei Meter groß ist passt irgendwie nicht. 

Doch er war begeistert. Hellauf begeistert.Wahrscheinlich  war er von der Idee begeistert und nicht von mir. Ich verstehe sowas. Mir geht's ja oft nicht anders. Außerdem konnte er ja von mir noch gar nicht begeistert sein.

Einem Date stimmte ich trotzdem zu, aber mehr weil ich ahnte, er würde vorher keine Ruhe geben. 

Und dann fiel ich die Treppe runter und verdrehte mir den Fuß. Nix mit Date. (Hurra!!!! HURRAAAAAAAA!!!!!)

Seine Begeisterung ließ nicht nach. Und dann kam etwas, was mir den letzten tritt gab in Richtung: werde diesen Mann los!

Natürlich wusste er von meinem Fuß und natürlich erkundigte sich nach meinem befinden - was ja eigentlich sehr nett war. Doch dann schrieb er etwas, das zog mir so richtig den Stecker:

Ich Träume davon, wie ich deine Füße mit Melkfett einreibe!

Mit MELKFETT???? Wie bitte? Das war das ekelhafteste, was ich Seit langem gehört hatte. Jedes Penisbild war mir da lieber. 

Ich schrieb ehrlich zurück, dass es eine der ekelhaftesten Sachen sei, die mir jemals geschrieben wurden. 

Es folgten nur noch ein paar laue Unterhaltungen per whatsapp und dann war Ruhe. Ich war erleichtert und Julia sagte nur:

Wahrscheinlich hat er nun ne andere gefunden, der er den Fuß einreiben kann.

Und hoffentlich ist das so. Jedenfalls kann ich nun essen, ohne dass ein Mann mir darüber Vorträge hält Und das ist viel Wert!



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