Sonntag, 29. Dezember 2013

Echtzeit - Der Morgen danach

Es ist wohl von allem das schlimmste: aufwachen und bemerken, dass es kein Traum war. Zwar hatte ich durch meine Tabletten in den Schlaf finden können, dem nächsten morgen konnte ich jedoch trotzdem nicht entfliehen.

Da lag ich nun in meinem Bett und spielte alles noch einmal durch, was geschehen war. Danach rief ich Jenne an:

War es ein Traum?

Leider nicht.

Dann war Stille in der Leitung und in mir schrie alles. Aber es MUSSTE doch ein Traum sein. Sowas kann sich doch nicht zweimal in einem Jahr abspielen! Das geht doch nicht. 

Es war ein grosser Fehler, mich emotional einzulassen. Ich hatte ihm gezeigt, wie ich wirklich bin und fühlte mich angenommen. Auch wenn ich mich nie ganz in Sicherheit fühlte, so fühlte ich doch eine starke Verbindung zwischen uns. Doch da hatte ich mich wohl getäuscht. Wieder einmal getäuscht. 

Es gab noch keine Wut und Tränen gab es auch noch nicht. Von beiden wusste ich jedoch, dass die kommen würden. Manche Gäste kommen immer und ist die Party auch noch so schlecht. Hereinspaziert in die aktuelle Elendsshow meines Herzens. Nehmt Platz, ihr kennt euch hier ja aus.

Da war er weg und mit ihm waren so viele Dinge weg, die ich gar nicht mehr missen wollte. Ich würde nie wieder auf seinem Leberflecken am Arm Klavier spielen. Nie wieder würde ich seine Betthaare sehen und nie wieder wäre es so wunderbar warm, weil er noch wärmer war, als ich. Nie wieder. Einfach so.

Ich gehe die letzten Wochen durch und finde keinen Anhaltspunkt. Ich sehe ihn nur vor mir, wie er mit einem mal immer liebevoller ist, fast eins wird mit meiner Rosa Wohnung. Wie er wirklich ankommt.

Vielleicht war ihm auch genau das klargeworden: er war angekommen. Doch bleiben wollte er nicht.


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