Samstag, 15. März 2014

Ferdinand - Keine Freunde.

Er würde zurückkommen. Es war eine Frage der Zeit und diese war am Ende sogar viel kürzer, als vorher angenommen.

Darf ich nochmal vorbeikommen?

Ich überlegte. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich das schon vorher durchdacht hatte. Warmhalten oder abschieben? Reicht Magic Lars oder brauche ich noch jemanden anders? Und das wichtigste: 

Würde ich mich am Ende verlieben?

Leider kam die SMS von Ferdinand, bevor ich es mir so richtig bis zum Ende überlegt hatte. 

Naja, die Packung aufbrauchen kann wohl nicht Schaden.

Super! Sag Bescheid, wenn du Zeit und Lust hast! Ich freu mich auf dich!

Du freust dich nicht auf mich. Du freust dich auf Sex! Wenn schon, dann sollten wir das auseinanderhalten.

Ich freue mich auf beides.

Was wollte er denn nun!? Dachte er, alles könne einfach weiterlaufen! Reden, lachen, kochen, essen, Sex, lachen, reden... War der noch ganz dicht?

Hör zu, du möchtest nicht das Gesamtpaket. Das ist ok. Dann gibt es aber auch nicht von allem die Vorteile. Wir sind keine Freunde, also sollten wir auch nicht so tun. Außerdem werden wir auch keine Freunde mehr.

Ok, wir machen das so, wie du es willst. 

Es gibt vorher keinen großen Austausch, kein essen, nichts. So will ich das.

Wie du magst. Aber es ist schade.

Ja. Wie ich es wollte. Aber was zum Teufel wollte ich denn? Wollte ich das, was ich gerade zugesagt hatte? Und wollte ich das mit diesem Mann? Und wieso wusste ich das alles nicht, wo doch eigentlich solche Sachen sehr einfach sein sollten… 

Ich will mich nicht durch unsere Geschichte für Sachen blockieren, die mir das geben können, was ich wirklich will.

Das war es. Genau dieser Punkt und ich hatte ihn geschrieben. Abgeschickt. Nun war er wahr. 

Ich sehe das entspannter, als du. Aber es ist ok. 

Entspannter? Ja, er sieht einfach, wo er Vorteile haben kann. Das sehen Männer immer, bei Arbeit und Verantwortung haben sie nen blinden Fleck und bei Vorteilen und Sex sind sie mit einem mal sehr aufmerksam. Typisch.

Ich brauchte einen Plan. Einen guten Plan, der damit begann, dass ich Ferdinand mal zeigen würde, wer am längeren Hebel sitzt und damit enden würde, dass er umdenkt und doch nach dem Gesamtpaket verlangt. Guter Plan. Irgendwie. Etwas abwegig, aber gut. Wird angefangen. Wird umgesetzt. Wird funktionieren.

Da waren es also zwei. Lars und Ferdinand. So unterschiedlich Männer nur sein konnten. Dabei war es keiner von beiden, der mich Richtung feste Beziehung bringen würde. 

Ich hatte mir selbst ein Bein gestellt. Wieder einmal. Nur mit dem Unterschied, dass mir jemand wie Mister Start up NIEMALS WIEDER passieren könnte. 

Ich hatte dazu gelernt und den Knopf gefunden, bei dem ich manches ausknipsen konnte. Aber vielleicht war es ja gar kein Knopf, der das abstellte. Vielleicht war etwas mir kaputt gegangen, was nicht zu reparieren war. Einfach so.




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