Freitag, 21. März 2014

Echtzeit - Mut zur Auswahl

Ich habe noch ungefähr vier Dates auf Lager, von denen ich noch berichten werde. Bis jetzt fehlten mir dazu ein wenig die Worte.

Wahrscheinlich, weil ich mittlerweile wie ein Mann funktioniere, was Dates angeht. 

Keine Aufregung. Keine Erwartung. Keine Illusionen.

Alles weg. Damit hätte ich bei mir nie gerechnet. Ich war ja, wie Mister Start up sagte, immer "nah an meinem Emotionen" … doch genau die fehlen mir aktuell beim Dating. Sie sind weg. Ich rechne gar nicht mehr damit, dass etwas bei rumkommt.

Die Männer sind nett? Wunderbar. Wenigstens keine verschenkte zeit.

Die Männer sind nicht nett? Auch nicht schlimm. Der nächste bitte.

Es ist zu einer festen Choreografie geworden. Etwas, was ich niemals wollte. 

Durch die Abwesenheit dieser Aufregung kam ich ins nachdenken. Was suchte ich genau? Einen Mann? Oder einen Mann für ein Kind? Wollte ich dieses Traumgerüst aus ewiger Treue, Vater Mutter Kind, gemeinsame Wohnung. Wollte ich das? 

Oder wollte ich das, weil alles um uns herum uns glauben macht, wir würden das wollen? Es gab so viele Möglichkeiten, wie Familie funktionieren konnte.

Wissen Sie, Sie befinden sich in einem Dilemma. Die Männer verstehen Sie nicht. Einerseits sind Sie konservativ, andererseits suchen Sie Strukturen fernab der gängigen Familienbilder. Das verwirrt Männer.

Das war wohl die absolute Wahrheit, die mein Mackenarzt da verkündete. Männer kamen damit einfach nicht zurecht. 

Möchte ich einen Mann in einer Wohnung haben? Nein. Ich möchte meine Wohnung gar nicht mehr teilen. Nun werden alle Pärchen milde Lächeln und sagen, wenn erst der richtige da sei, dann ginge es nicht anders. 
So kann man das sehen. Oder man kann darüber nachdenken, was man wirklich sucht und möchte und ob alle gleich sind. 

Daher stört mich diese Pärchenaussagr kaum. Vor allem rechtfertigt sie ja, dass es quasi keine Wahl gibt, die Situation also so sein muss, in diesen Pärchenwohnungen. Kein Rückzügsraum. Frau macht weiterhin dem Haushalt. Mann dreht sich um sich selbst. Frau wird frei jeglichen Zaubers und spätestens nach drei Wochen, schallen alle möglichen Badetimmergeräusche durch die Wohnung. Unangenehm? Unsinn! Das muss so! Je näher, desto besser! 

Das kam für mich nicht in frage.

Was ich möchte? Ein Kind.
Was möchte ich nicht? Eine halbherzige Beziehung.

Nachher kommt Ferdinand vorbei. Aktuell verstehen wir uns gut. Ich mit meinem Kinderwunsch und er mit seiner Midlifecrisis. Dass er die hat ist ihm selbst aufgefallen. Blitzmerker. 

Fest steht, dass es so viele Möglichkeiten gibt. Fest steht, dass räumliche Nähe nicht über emotionale Nähe entscheidet. Fest steht, dass nicht alle gleich funktionieren. 

Und wenn es dort draußen jemanden gibt, mit dem ich ein tolles Kind haben kann, der sich kümmern würde, mit dem ich ein Team sein kann und der dann noch seinen Zauber behält - wäre das nicht Beweis genug, dass es eben nicht nur Disney gibt?

  

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