Mittwoch, 12. Februar 2014

Echtzeit - Harriet hat recht

Ich habe wieder Dates. Und wenn ich überlege, wie viele Dates ich habe, dann könnte ich fast sagen, dass ich das beinahe professionell mache - oder sagen wir, es ist emotional unbeteiligter, als im letzte Jahr.

Meine Freundin Harriet sagte:

Es ist wirklich am besten, den Kinderwunsch vom Mann fürs Leben zu trennen!

Sie hat recht. Wer sagt denn, dass der Mann kommt, so lange ich überhaupt noch Kinder bekommen kann? Niemand kann das wissen und niemandem ist das versprochen. Keinem.

Wenn ich beides - also Kind und Mann - kombiniere, dann mache ich automatisch Abstriche. Da habe ich keine Lust mehr drauf. In zwei Wochen werde ich 32. ich habe in den Beziehungen immer Abstriche gemacht und wo bin ich nun? Alleine und kinderlos. Weitere zehn Jahre mache ich das nicht mehr.

Also überlege ich, wann und wie dieses Kind denn kommen soll und ob sowas alles überhaupt geht. Ich finde, es geht.

Mein Mackenarzt sagt:

Sie wissen schon, dass ein Kind etwas anderes ist, als ein Haustier?

Natürlich weiß ich das. Und ich weiß wohl mehr als viele andere, was es überhaupt bedeutet ein Kind zu haben. Und sind Kinder nicht immer eine egoistische Entscheidung? Ob in Beziehung oder nicht? Und müssen diese Entscheidungen falsch sein? Im Gegenteil. Kinder kann man eh nicht nur aus liebe zu jemandem anders bekommen, sie sollten immer ein Herzenswunsch sein. 

Ich arbeite in vielen Familien. Männer sind anders geworden. Sie sind nun andere Väter, als es die Generation meines Vaters es war. Unterm Strich reißen es die Frauen jedoch zum großen Teil alleine. Das finde ich nicht schlimm, aber es ist so. Wenn viele also schreien, wie man ein Kind ohne Mann haben kann, dann wissen diese Leute einfach nicht, wie auch heute noch Familien funktionieren.

Und da standen Harriet und ich nun auf ihrer Geburtstagsparty und unterhielten uns über Kinder und Kinder ohne Männer und den richtigen Zeitpunkt, den es nicht gibt. Natürlich reden wir auch über Mister Start up, der das Thema Kinder zwar abgehakt hatte, aber trotzdem nicht immer aufpasste. 

Ruf ihn doch jetzt an und sag ihm, dass du ihn liebst.

Heute? Entweder der hat die Kinder oder zieht grade eine andere durch die Laken. 

Verdammt.

Ja. Verdammt. Und vielleicht war da ja mein Fehler bei diesem Mann: ich wollte es kombinieren. Mann und Kinder. Der perfekte Mann und die perfekten Kinder. Beides gibt es nicht.

Trenne beides von einander.

Harriet hat recht. Ich weiß es. Sie weiß es. Und dann war es zeit für den nächsten Gin Tonic und die nächsten vielen, vielen Dates.






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