Mittwoch, 11. September 2013

Und worum soll es heute gehen?

In stillen Momenten denke ich, dass mein Psychiater, meine Therapeutin und die Männer der Welt sich zusammengerottet haben, um mir das Leben so unangenehm wie möglich zu machen.

Dort, wo ich gefragt werden will (bei Mister Start up), werde ich nichts gefragt. Zumindest nicht so wie ich das will. Dort, wo ich eigentlich nur ausweichend Antworten geben will (bei meiner Therapeutin und meinem Mackendoktor), werden die Fragen immer lauter.

Und in mir selbst schreien die Fragen. Dabei will ich doch Ruhe, verdammt! Ruhe!

Aber man sucht es sich nicht aus und so antworte ich brav dort, wo man mir fragen stellt und schweige da, wo man mich nicht fragt. Auch ich schlucke meine fragen hinunter, als etwas irrsinniges. 

Oder ist es etwas anderes? Etwas, was gar keine Antwort braucht. Denn ich werde beantwortet. Mister Start up beantwortet mich, sorgt sich, fragt nach, sucht nicht mehr. Doch in mir schreit alles. Nach Wochen schreit alles in mir nach einem Ja. Keinem "bis dahin und nicht weiter", keinem "das Ende vor dem Anfang denken", sondern einfach hinfühlen. 

Ich bin das Spiel leid. Spiele hatte ich in den Zwanzigern genug. Wieso habe ich die in meine dreißiger geschleppt? Könnt ihr spiele bitte dorthin zurück, wo ihr hingehört? Ich habe euch nicht eingeladen. Ihr ward nicht auf der Gästeliste meiner dreißiger.

Aber die Spielchen waren das Plus eins des Totalen Überraschungsgastes:
Männersuche in den Dreißigern. Denn auch dieser Gast war nicht geladen. Nicht von mir. 

Wie kommt es nun, dass ich mich fühle, als kämen bei mir ausschließlich die dreizehnten Feen zu Besuch? Wo bleiben die richtigen Gäste? Oder sind die Einladungen nicht angekommen? Wohl gar nicht abgeschickt, was?!

Worüber möchten sie heute reden? Studium, Krankheit, die neue Liebe?

Ich entscheide mich für den letzten Punkt und meine Therapeutin hatte das wohl schon geahnt. Es wird nicht einfach. Nicht bei mir.

Dabei sollte ich lieber über mein Studium reden und über meine Krankheit. Es wird langsam wieder dunkler. Habe ich mein emotionales Nest warm genug ausgebaut für die Trübe Jahreszeit? Das letzte Wort ist darüber noch nicht gesprochen.

Und so rede ich. Fünfzig Minuten. Danach schwirrt mir der Kopf. Ich habe keine neuen Impulse. Keine Fäden, die ich zusammenführen könnte. Nur dieses Schreien.
Und die Frage, worüber ich denn heute reden möchte:

Eigentlich über gar nichts. Ich muss ein Nest bauen. Ganz für mich allein... Und die Katzen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen