Sonntag, 25. Januar 2015

Ben - Der Gegensatz

Ein Sonntag. Wieder mal.

Ich sitze da und mache Vorsätze für die Woche. Meine Vorsätze fürs Jahr klappen bis jetzt sehr gut.

Kommende Woche steht an: keine Gedanken mehr verschwenden an stark alternde, egozentrische, psychisch kranke, unsichere Idioten, die mich nie zu schätzen wissen und bei denen meine Freundinnen schon beim Namen ausrasten. Mittlerweile rasten meine Freundinnen bei mehreren Männern aus. Mein Leben sorgt also auch bei den anderen für mächtig Stimmung. Ich sollte mich als Freundin vermieten! 

Gegenidee:
Stattdessen fokussieren auf Männer, die mich zum Lachen bringen, die selben Bücher lesen, mich in wunderbare Restaurants mit Kaminzimmern ausführen, Autotüren aufhalten, zuhören und strahlend Wein nachschenken. 

Erste Kategorie Männer hatte ich zur Genüge im letzten Jahr getroffen. Kategorie zwei traf ich im neuen Jahr.

Ben machte einfach alles richtig. Es gab nichts, wo ein Problem war. Ganz im Gegenteil. Die Gespräche waren unterhaltsam. Ich fühlte mich wohl. Die Müdigkeit wurde weniger. Ich konnte sogar wieder eine normale Mahlzeit am Tag essen. 

Es war, als würde es bergauf gehen. 

Doch in den Momenten zwischen drei Gänge Menü, Kamin und Gesprächen über Reisen und Katzen und Familie, da schweiften meine Gedanken manchmal ab.

Ich kam mir ungerecht vor, unaufmerksam, undankbar und zerrissen. 

Es wäre schön, wenn wir das bald wiederholen könnten! Schrieb er nachts, wenige Minuten, nachdem er mich nach Hause gefahren hatte.

Sehr gerne! Antwortete ich. 

Ich wollte mehr, als einen Menschen, für den ich nur Zeitvertreib war und beliebig. Und ich begann, langsam zu ordnen, wo ich hinwollte. 

Es klingt toll! Undramatisch und entspannt! Schrieb eine Freundin. 

Endlich mal ein normaler Mann! Schrieb die nächste.

Genau das war es, wonach ich gesucht hatte. Drama hatte ich genug in mir. Dazu brauchte ich niemanden, der das steigerte. Ich brauchte den Gegenpol. 


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