Dienstag, 10. Februar 2015

Geliebte Mopse

Es ist so viel passiert, seit du gegangen bist. So oft hätte ich deinen Rat gebraucht.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Manche Wunden bleiben. 

Ich dachte, es würde mit der Zeit besser werden. Ich würde dich weniger vermissen. Aber so war es nicht. Ich vermisse dich jeden Tag, jede Stunde, in so unendlich vielen Momenten.

Manchmal, da frage ich mich, was du mir wohl raten würdest. Ich erinnere mich an gemeinsame Tage auf dem Sofa, mit Pfannkuchen, RTL 2 und Mittagsschlaf. Und irgendwann hab ich dir dann die Socken zusammengeknotet und du hast mir einen Tritt angedroht. Wir lachten und lachten und lachten und manchmal weinten wir auch zusammen. 

Es gibt nicht viele Menschen, denen du dich wirklich gezeigt hast. Denen du deine Verletzlichkeit, deine Trauer und Wut mitteilen konntest. Auch wenn es immer etwas besonders ist, dann zu den Auserwählten zu gehören, manchmal hat es das sehr schwer gemacht. Wir wollten ehrlich zueinander sein und haben einander gekränkt. Wir wollten den tollsten Mann für die andere und wenn die sich einen Idioten aussuchte, dann verletzte Offenheit manchmal noch mehr. 

Als ich Mister Start up hatte, da weiß ich noch, wie du mir ins Telefon geschrien hast: Wir bekommen ein Baby! Ich bin so aufgeregt! Oh Gott! Wir bekommen ein Baby!

Den Zahn hab ich dir recht schnell gezogen. Und ich hatte unendlich Angst vor dem Moment, wo ich wirklich ein Baby haben würde. Du sagtest: Ich werde überall Patentante und jetzt? Jetzt bekomm ich nicht mal nen Hund!
Ich hatte unendlich Angst, diesen Schmerz irgendwann mit dir auszuhalten.  Aber für dich hätte ich alles getan.

Du bekamst keinen Hund und ich bekam kein Baby. Aber wir schenkten einander unendlich viel Lachen und Hoffnung. 

Und das größte Geschenk, was ich jemals bekam, war, dass ich Jenne durch dich kennenlernte. Was hätte ich ohne sie nur gemacht? Wie hätte ich deinen Verlust überhaupt ertragen können? Aber Jenne fühlt wie ich. Wir beide wissen, dass du unersetzlich bist. Da wird nie wieder eine kommen, die ist, wie du. Die deinen Platz einnehmen kann. Und wir trauern ähnlich und gemeinsam diese Dinge aussprechen hilft. 

Du wärest stolz auf uns! Stolz, dass wir nicht aufgeben. Stolz, dass wir immer zusammenhalten. Stolz, dass du immer ein Teil von uns sein wirst.

Vielleicht würdest du auch stolz sein, weil wir die Wut auf Menschen teilen, die dich allzu schnell vergessen haben. Die vorgeben, dich gekannt zu haben und eigentlich nichts wussten. Für die du am Tresen ne riesige Nummer warst, aber wenn kein Bier mehr im Spiel ist, ganz schnell raus sind. 

Jenne sagt, sie ist nun meine Löwenmama, so wie du auch schon ihre warst. Und irgendwann, dann werde ich fauchen und vor Hass Funken sprühen, wenn jemand deine Jenne ärgert. Das verspreche ich dir! Da kannst du beruhigt sein.

Ach, meine kleine Frieke, der erste Geburtstag ohne dich steht bevor. Und auch dein erster Geburtstag ist rum, seit du weg bist. Es war schwer. Und es wird schwer bleiben.

Die Leute sagen, die Welt dreht sich weiter. Das Leben würde weitergehen.

Sie haben unrecht. Es geht nicht weiter. 








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