Freitag, 5. Dezember 2014

Magic Lars the Way You Make me feel

Irgendwie war Lars in diesem ganzen durcheinander abhanden gekommen. Weg war er. 

Aber war Magic wirklich weg? Eigentlich nie richtig, zumindest nicht aus meinem Gesprächen mit den Mädels. Aus meinen Gedanken auch nicht. Immer, wenn es um Männer ging kam ein bei Lars war das alles viel einfacher! Sie liebten ihn und seine unkomplizierte Art. 

Doch genau da hatte es im Sommer ein Problem gegeben. Es war nicht mehr unkompliziert. Im Gegenteil. Es gab keinen Streit, es war auch kein mangelndes Interesse. Wir beide waren einander anstrengend und wertvoll gleichzeitig geworden.

Trotzdem hatte ich einige Zeit nichts von ihm gehört. Das letzte mal, als er schrieb, schien er ziemlich fertig. Kein Job. Keine einzige Frau und das sogar selbst gewählt. Was war nur mit ihm? Ich war noch voll in Trauer und anschließend in Angst, um die Katzen. Wir fanden keinen weg zueinander. So trennten sich erstmal die Wege.

Na Baby, alles schick? Lange nicht gehört.

Sein erstes Lebenszeichen nach diesen Wochen, war typisch für ihn. Es hätte sich genauso um eine Kettenmail handeln können.

Wir schrieben ein paar Stunden hin und her, brachten uns auf den neusten Stand. Machten Witze und ich versuchte zwischen den Zeilen zu lesen. Doch lange musste ich das nicht. 

Wann sehen wir uns?

Ich gebe zu, damit hatte ich gerechnet. Lars war nie NUR Freund. Lars hieß immer auch Sex.  Ich überlegte einen Moment, ich antwortete.  

Bald.

Anschließend ging ich offline. Dachte lange nach und beschloss: sehr bald. Ich brauchte andere Gedanken. Ich brauchte Comics lesen im Bett und Vertrautheit, ohne, dass jemand mich emotional wirklich begreifen wollte.

Ein paar Tage später stand er vor meiner Tür. Es blieb länger als sonst, aber an Worten war es weniger. 

Baby, du musst mit diesem scheiß aufhören!

Mit welchem scheiß?

Mit dem verlieben. 

Ich lag da und überlegte, während Lars Angefangen hatte, zu lesen. Fast unbeteiligt blätterte er wieder hin und her. Runzelte die Stirn. Hielt dann inne und sah zu mir hinüber. Natürlich hatte er recht. Es war Unsinn. Nie hatte es zu etwas geführt, vielleicht zu mittelmäßigen Ablenkungen - manchmal auch über Jahre - dennoch war ich im Herzen immer suchend geblieben. 

Ich weiß. Aber dieses mal war es anders. 

Es ist nie anders.

Doch. Dieses mal verliebte ich mich von innen nach außen.

Das ist noch viel größerer scheiß. Hab ich dir in Sommer schon gesagt und da hast du nicht von innen nach außen geliebt.

Da waren wir nun. Ich überlegte, er blätterte, strich nebenbei über meine Haare. 

Das schlimme war, dass er mich kannte. Das schlimmste war jedoch, dass er mich ansah und wusste, was ich dachte.

Du siehst müde aus. Lass uns schlafen.

Also schliefen wir. Das erste mal, nach bald zwei Jahren, konnte ich einfach schlafen. Vielleicht war das der wirkliche Zauber.




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